Daubenschale
Daubenschalen waren universelle Ess- Trink- und Aufbewahrungsgefäße. Bei den Ausgrabungen in der Latrine des Freiburger Augustinerklosters wurden 2271 Einzeldauben gefunden, was die Archäologen auf 250 -300 Gefäße unterschiedlicher Größe schließen lässt. Rechts im Bild ist eine (wieder zusammengesetzte) in Freiburg gefundene Daubenschale zu sehen.
Die Daubenschale war sicherlich ein billiges und einfach herzustellendes Gefäß, jedoch auch von begrenzter Haltbarkeit. Man könnte sie daher auch als "Plastikbecher" des Mittelalters bezeichnen. Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt des Bildes "der Wirt" aus dem Schachzabelbuch. Die Daubenschalen als Trinkgefäße auf dem Tisch und das größere Modell auf dem Fass (als Schankgefäß?) sind deutlich zu erkennen.
Holzeimer
Die geböttcherten Holzeimer sind mit Weidenringen gebunden. Rechts die zeitgenössische Abbildung einer Bademagd aus der Wenzelsbibel (zweite Hälfte 14.Jh) mit einem solchen Wassereimer. Auf mittelalterlichen Abbildungen überwiegen die holzgebundenen Eimer und Böttcherwaren deutlich.
Vereinzelt sind jedoch auch Eimer mit Metallreifen zu sehen. Oft werden diese im Kontext mit einem Brunnen dargestellt.
Keramikbecher
Der Keramikbecher entspricht in seiner Formgebung einem Fund aus der Latrine des Freiburger Augustinerklosters (Bild rechts oben und links unten). Auffällig ist der etwa mittig auf dem Gefäßbauch aufgesetzte Henkel. Wie sein Vorbild wurde die grautonige Ware im reduzierenden Brand hergestellt, der bis etwa 1400 vorherrschend war. Diese Art des Brandes wurde ab 1400 zugunsten oxidierend gebrannter Ware rasch verdrängt. Anfertigung: Ilja Frenzel
Werkzeuge zur Holzbearbeitung
Von links nach rechts: verschiedene Feilen und Raspeln, Säge (7.v.l.), zwei Stechbeitel, Dreule (Bohrspindel). Aus unserem Zeitfenster liegen uns leider keine detaillierten Abbildungen dieser Werkzeuge vor, doch zeigen die historischen Abbildungen (schwarz-weiß: Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung um 1425, farbig: Libro del Acedrex dem Spielebuch König Alphonsos X von Spanien von 1286), dass sich Form und Funktion dieser Werkzeuge über Jahrhunderte nicht wesentlich verändert haben. Gleiches gilt für die Feilen und die Abbildung des Feilenmachers (ebenfalls Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung um 1425).